28.11.2024
Die Praxiskonferenz „AAL meets Digital.Health & Care“ am 19. November brachte mehr als 100 Personen aus Wirtschaft, Sozialem, Gesundheit und Forschung zusammen. Inspirierende Praxisbeispiele machten die Veranstaltung zu einer Leistungsschau der AAL-Technologien.
In Oberösterreich sind derzeit 702.000 Menschen berufstätig. Bis 2030 wird sich diese Zahl um 83.000 reduzieren. Der steigende Arbeitskräftebedarf betrifft auch das Gesundheitswesen. Daher müsse man die technologischen Möglichkeiten bestmöglich nutzen, um die Menschen langfristig gesund zu erhalten, sagte Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner bei seiner Begrüßung und ergänzte: „Die Frage ist nicht, ob wir digitale Technologien einsetzen, sondern wie wir sie implementieren, damit sie für alle einen Mehrwert schaffen. Entscheidend ist, Akzeptanz zu schaffen und eine breite Anwendung zu fördern. Der Nutzen solcher Technologien muss klar kommuniziert werden, um bestehende Ängste abzubauen.“
Mona Dür, Gründerin der Duervation GmbH, sensibilisierte das Publikum für soziale Nachhaltigkeit, von der nicht nur Pflegebedürftige und deren Angehörige, sondern auch das Fachpersonal und in der Folge die gesamte Gesellschaft profitieren. „Der Social Impact ist enorm wichtig. Dadurch werden Ungleichheiten überwunden, Inklusion und die soziale Teilhabe von Menschen gefördert, die sonst an den Rand gedrängt werden. Nicht zuletzt hat es auch ökonomische Auswirkungen. Wir können es uns schlichtweg nicht leisten, große Teile der Bevölkerung nicht funktionsfähig zu halten“, erklärte Dür.
Josef Huber von der FH Ostschweiz berichtete über das Innovationszentrum zum Mitmachen. In der Praxis melden Bürger ihre Probleme an das Innovationszentrum, das nach Lösungen sucht und diese der Bevölkerung zur Verfügung stellt. „Wir möchten Erfahrungswissen nachhaltig erschließen. Bedarfe verändern sich nicht so schnell wie die Technik. Mit den raschen Innovationszyklen kann man meist nicht mithalten. Wenn ich den Bedarf beschreiben kann – und das können Betroffene oft sehr gut – habe ich Klarheit, welche Technik oder Technologie nützlich sein kann“, berichtete Huber.
Vertiefende Informationen zu Förderungen brachten Cornelia Altreiter-Windsteiger aus der Abteilung Soziales des Landes Oberösterreich und Cornelia Habacher vom Austria Wirtschaftsservice. Philipp Lindinger von AUSTROMED informierte das Publikum über den aktuellen Stand der Digitalen Gesundheitsanwendungen in Österreich (DiGAs) und gab einen kurzen Überblick zur eHealth-Strategie. Wie AAL-Technologien bereits in der Praxis eingesetzt werden, erklärten unter anderem Robert Hartmann und Sebastian Mayer von füruns – Zentrum für Zivilgesellschaft anhand ihrer mima-App für die Freiwilligenarbeit.
Der Nachmittag stand im Zeichen von Virtual Reality im Gesundheitswesen. Eine begleitende Ausstellung von MTC- und AAL-Partnerunternehmen zeigte, welche Lösungen und Projekte (z B. VReduMed) es zu diesem Thema bereits gibt.
Die Praxiskonferenz „AAL meets Digital.Health & Care“ war eine gemeinsame Veranstaltung vom Verein AAL Austria, dem Medizintechnik-Cluster und dem Institut Integriert Studieren der JKU und wurde unterstützt von Life Science Austria (LISA).