Software-Zertifizierung rund um die Uhr

V.l.: Björn Fanta (Head of Research, Fabasoft) und Förderexpertin Nicole Laher (Business Upper Austria) ©Business Upper Austria
V.l.: Björn Fanta (Head of Research, Fabasoft) und Förderexpertin Nicole Laher (Business Upper Austria) ©Business Upper Austria

08.11.2023

Das neue EU-Projekt EMERALD soll den Weg für die kontinuierliche und automatisierte Zertifizierung von cloudbasierten Dienstleistungen ebnen. Derzeit erfolgt dieser Prozess manuell. Wir haben den Projektpartner Fabasoft bei der Einreichung unterstützt – mit Erfolg. Projektstart war am 1. November 2023. Rund ein Drittel der europäischen Fördermittel für das Projekt fließen nach Österreich.

Das Angebot an Software, die in der Cloud zur Verfügung steht, wächst rasant. Darüber hinaus haben sich cloudbasierten Dienste von einfachen Rechendiensten zu komplexen Systemen entwickelt, die zunehmend auch Künstliche Intelligenz nutzen. Mit dieser Geschwindigkeit und Komplexität kann die Zertifizierung aktuell nicht mithalten, sollte sie aber. Denn sie bietet einen Nachweis zu Sicherheit und Funktionalität und schafft somit Transparenz und Vertrauen.

Automatisiert statt manuell

Derzeit prüft eine Zertifizierungsstelle die Anträge von Softwareanbietern manuell und stellt bei positiver Beurteilung ein Zertifikat mit einem bestimmten Stichtag aus. Geht es nach den Partnern des EU-Projekts EMERALD, soll eine neu entwickelte Lösung mittels Certification-as-a-Service für eine automatisierte und damit schnellere sowie kontinuierliche Zertifizierung sorgen, um die Sicherheit der cloudbasierten Dienste zu verbessern. Zur Zielgruppe zählen unter anderen Anbieter von Cloud-Dienstleistungen, Cloud-Kunden, Auditoren und Normungsinstitute.


Gut beraten

„EMERALD behandelt Themen, die im Bereich der Cloud-Zertifizierungen unabdingbar sind: Automatisierung, Standardisierung der Vorgänge, Vergleichbarkeit der Inhalte und Unterstützung der Beteiligten durch KI-Möglichkeiten. Fabasoft konnte mit den Forschungspartnern nicht nur die EU, sondern auch weitere Experten sowie Firmen überzeugen, diesen Weg zu gehen und die gewonnen Ansätze aus dem Projekt MEDINA umzusetzen“, beschreibt Björn Fanta, Head of Research bei Fabasoft. Unterstützung für die Projekteinreichung beim Förderprogramm Horizon Europe holte sich Fabasoft beim Team vom Enterprise Europe Network (EEN) der oberösterreichischen Standortagentur Business Upper Austria. Rund 1,6 Millionen Euro der Fördergelder fließen nach Österreich.


Kontinuierlich überprüft

Den Grundstein für die Idee zu EMERALD legte das H2020-Projekt MEDINA. Dabei ging es im Kern um das Rahmenwerk, das es Anbietern von Cloud-Dienstleistungen ermöglicht, sich durch kontinuierliche Überprüfungen zertifizieren zu lassen. Darauf aufbauend wollen die Partner des aktuellen Projekts eine Certification-as-a-Service-Lösung als Prototyp entwickeln. Dabei sollen die verschiedenen Konzepte „Evidence Management“, „Compliance“, „Standards and Data“ sowie eine Benutzerschnittstelle zusammengeführt werden, um Cloud-Ressourcen auf transparente und sichere Weise zu zertifizieren.


Projektdaten

Titel: EMERALD – Evidence Management for Continuous Certification as a Service in the Cloud

Förderprogramm: Horizon Europe – Civil Security for Society

Projektdauer: 1. November 2023 bis 31. Oktober 2026

EU-Fördermittel: 4.736.427,50 Euro

Koordination: Fundacion Tecnalia Research and Innovation, Spanien

Projektpartner:

  • Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e. V., Deutschland
  • Fabasoft R&D GmbH, Österreich
  • Consiglio Nazionale delle Ricerche, Italien
  • Software Competence Center Hagenberg GmbH, Österreich
  • Know-Center GmbH Research Center for Data-Driven Business & Big Data Analytics, Österreich
  • CaixaBank S.A., Spanien
  • Ionos SE, Deutschland
  • CloudFerro S.A., Polen
  • OpenNebula Systems SL, Spanien
  • Nixu Oyj, Finnland

https://cordis.europa.eu/project/id/101120688


Fabasoft

Die Firma Fabasoft mit Hauptsitz in Linz zählt zu den führenden Softwareproduktunternehmen und Cloud-Dienstleistern für digitales Dokumenten-, Prozess- und Aktenmanagement in Europa. Die Produkte dienen der Digitalisierung, Vereinfachung, Beschleunigung und Qualitätssteigerung von Geschäftsprozessen. Sie umfassen den Eingang, die Strukturierung, die team- und prozessorientierte Bereitstellung, die Bearbeitung und Erledigung, die sichere Aufbewahrung und das kontextsensitive Finden aller Geschäftsunterlagen sowie die Erstellung und Bereitstellung von Inhalten für unterschiedliche Publikationskanäle. Hinzu kommt die digitale, nachhaltige Wissensvermittlung auf Basis neurowissenschaftlicher Erkenntnisse.
www.fabasoft.com


Enterprise Europe Network

Das Enterprise Europe Network (EEN) unterstützt Unternehmen mit 3.000 Expertinnen und Experten in 50 Ländern bei sämtlichen Fragen zur Internationalisierung sowie bei der Suche nach Kooperationspartnern. Für Oberösterreich stehen Business Upper Austria und die Wirtschaftskammer OÖ als Partner des Netzwerkes zur Verfügung. Business Upper Austria unterstützt im Rahmen des EEN seit 2008 die Internationalisierungsbestrebungen oberösterreichischer Unternehmen in Forschung, Technologie und Innovation. Das Service reicht von der Analyse des Innovationsmanagements und der betrieblichen Nachhaltigkeit über die Beratung zu Schutzrechten, Verwertungsstrategien und europäischen Forschungsförderungen bis zur Suche und Vermittlung von internationalen Kooperationspartnern sowie innovativen Technologien.
www.een.at


Das könnte Sie auch interessieren:

Rudolf Trauner Preis
für FH-Professor

Gleichbleibende Qualität
durch Big Data

FHOÖ Studierende gewinnen
WTUN-Hackathon 2023

Foto von Markus Mair

DI Dr. Markus Mair

Projektmanager

Vermittlung internationaler Kooperations- und Geschäftspartner im Technologie- und Forschungsbereich, Betriebliche Nachhaltigkeit, Enterprise Europe Network www.biz-up.at/een

Mobil: +43 664 848 1250